„Freude am Er-Leben“ – Suchtprävention in den 8. Klassen
Peer
Education
Erreicht
Resultate!
Ein Ansatz schulischer Suchtprävention der Realschule Volksgarten
„Suchtprävention heißt, Kindern und Jugendlichen in zeitgemäßer Form Alternativen zum Substanzmissbrauch aufzuzeigen. Wir können Kinder stark machen, indem wir ihre Bedürfnisse, Sorgen und Nöte ernst nehmen. Wir müssen sie mit den Augen der Kinder sehen, mit ihrem Kopf denken. Nur so können wir für die junge Generation glaubwürdig sein.“ (Marion Caspers-Merk, Bundesdrogenbeauftragte 2003)
Seit dem Jahr 2001 werden an der Realschule Volksgarten Schülerinnen und Schüler zu Peers ausgebildet, um im Rahmen der Projektwoche zur Gewalt- und Suchtprävention zum Einsatz zu kommen. Die Peers begleiten dabei das Suchtpräventionsprojekt, das jedes Jahr für alle 8. Klassen durchgeführt wird. Sie beteiligen sich aktiv am Projekt und übernehmen Verantwortung. Davon profitieren sowohl die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen, mit denen die Peers arbeiten, als auch die Peers selbst. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen lassen sich unter der Anleitung von Peers auf suchtpräventive Angebote ein (häufig eher, als wenn nur Lehrer es übernehmen). Die Peers selber entwickeln ein höheres Selbstwertgefühl und Sicherheit im Umgang mit Gruppen. Außerdem entwickeln sie Teamfähigkeit, da sie immer im Team zum Einsatz kommen.
Ihre Aufgaben sind:
- Sie moderieren einzelne Übungen.
- Sie unterstützen durch ihr erworbenes Fachwissen über Sucht im Allgemeinen und Suchtarten im Besonderen als „Experten“ den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler.
- Sie unterstützen die Arbeit der Prophylaxefachkräfte der Schule in der Organisation und Auswertung der Projektwoche. Prophylaxefachkräfte an der Realschule Volksgarten sind zur Zeit: Frau Gante, Herr Matthes und Herr Wietzke.
- Sie dienen als Gleichaltrige den Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen als Ansprechpartner.
Die Lehrer, die an der Realschule Volksgarten als Prophylaxefachkräfte arbeiten, bilden die Peers der Klassen 9 und 10 in einer AG im Rahmen des Ergänzungsunterrichts aus. Ziel dabei ist es, die Peers sowohl inhaltlich als auch pädagogisch auf ihren Einsatz mit Schülergruppen vorzubereiten.
Inhalte der Ausbildung sind:
- Einführung in die Suchtprävention
- Grundlagenwissen Sucht + Stoffe
- Methoden der ICH-Stärke
- Grundlagen der Moderation
- Substanzbezogene Methoden (z.B. zur Tabakprävention)
- Reflexion des eigenen Verhaltens
- Grundlagen der Methodik und Didaktik
Schließlich erhalten die Peers ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an der Ausbildung und an der Durchführung des Projekts.
Konzept der Suchtprävention
- Ich-Stärkung („Nur starke Kinder sind drogenfreie Kinder“) in Verbindung mit Information (Stoffkunde etc.)
- Einbeziehung von: Handlungsorientierung, Erlebnis-, Entspannungs- und Theaterpädagogik,
- Ziel ist es, möglichst viele Lernkanäle anzusprechen (Fühlen, Sehen, Hören…). Eine reine Sachinformation beugt einer Sucht nicht vor, es geht um die Bewusstmachung von Haltungen, z.B. die Reflexion von Frustrationstoleranz und dem Umgang mit Frust, z.B. Unterschied zwischen Genuss, Gewöhnung und Sucht
- Zeit und Ort: 3 Tage im Klassenverband im Haus St. Georg, Wegberg
Zusammenarbeit mit außerschulischen Kräften:
- Prophylaxefachkräfte der Drogenberatung Mönchengladbach
- Dienstbesprechungen aller Schul-Beauftragten für Suchtfragen in MG
Zusammenarbeit mit schulischen
Kräften:
- Einbindung der Klassenlehrer in der Vor- und Nachbereitung des Projekts
- Sucht als Thema der Fächer: Biologie, Politik, Religion/ Praktische Philosophie und Deutsch
Elternarbeit:
- Information und Sensibilisierung der Eltern durch einen Elternabend im Vorfeld des Projekts
- Beratung
- Weiterleitung an Beratungsstellen
Aufgaben der Klassenlehrer:
- Organisation der Anreise und des Aufenthalts am Tagungsort
- Nachbereitung des Projekts
- Informationen im Vorfeld durch einen Elternabend
Schulung der Prophylaxe-Lehrer:
- Methoden- und Fachfortbildungen durch die Drogenberatung Mönchengladbach
- Arbeitskreis der Beratungslehrer
- MOVE
Schulung von „Peers“:
- Einbindung von Schülern der 9. und 10. Klassen zur Unterstützung des Projekts
- Intensive Fortbildung der „Peers“ durch Prophylaxefachkräfte der Drogenberatung Mönchengladbach
- Ausbildung durch die Suchtprophylaxe-Lehrer der Realschule
Evaluation:
Ständige Überarbeitung des Programms, ständige Evaluation (Umfrage bei Kollegen, Schülern), Einsatz neuer Methoden, Verbesserung des Gesamtkonzepts
Aufgaben des Suchtprophylaxe – Lehrers:
- Im Vorfeld des Projekts: Schulung von Peers, Überarbeitung des Programms, Planung des Ablaufs, Material aufbereiten und vorbereiten, Klärung von Termin und Ort des Projekts, Information der Klassenlehrer und Klassen, Vorbereitung und Durchführung eines vorbereitenden Elternabends
- Während des Projekts: Moderator, Begleiter, Gesprächspartner, Organisator
- Nach dem Projekt: Evaluation mit allen Beteiligten; d.h. Feedback der Peers, der Klassen, der Klassenlehrer, der Prophylaxefachkräfte und Rückmeldung an die Lehrerkonferenz
- Grundsätzliche Aufgaben: Informationen über Beratungsstellen anbieten, Kollegen informieren und sensibilisieren, Ansprechpartner für Schüler, Eltern, Lehrer
Die Schüler der 8. Klassen:
- Das Projekt zusammen mit der Klasse erleben: Der Klassenverband als wichtiger Ort der Sozialisation der Schüler
- Zusammenarbeit mit den Mitschülern und Gleichaltrigen (Peers) während des Projekts
- Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Affinität zum Thema Sucht